Kraemer

Die Anfänge

Die Ödlandschrecke

Eine gefährdete Art, die extreme Wärme- und Trockenheit liebt und auf karge, steinige Lebensräume wie Geröllhalden, Schotterflächen und sehr lückige Magerrasen angewiesen ist.

Die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft als Schlüsselmoment. Damals die verrückte Idee meines Vaters, heute Leitfaden unseres Schaffens. Lebendige Ackerböden. Blühende Weingärten. Immergrüne Steillagen, Artenvielfalt und Biodiversität. Für mich als junger Mensch ein Wendepunkt. Neue Welt und Weckruf. Romantisch, sinnstiftend, aufregend. Etwas für die Nachwelt schaffen: eine gesundes Stück Erde. Und gleichzeitig der gähnenden Langweile des konventionalen Weinbaus trotzen. Ein Volltreffer.

1983 wurden im angrenzenden Taubertal Weinbergsflächen rekultiviert. Der Erwerb einer Fläche in dieser Lage war der Beginn unseres Weinabenteuers. Ein neues Kapitel mit ungewohnten Seiten. Kontrastprogramm. Alles anders und doch dieselbe Liebe. Für das neue Stück Land. Die neuen Aufgaben. Die neuen Verantwortungen.

Der humusreiche Oberbodenanteil im Taubertal ist gering, wodurch die Rebstöcke auf der Suche nach Nährstoffen tief im Kalkgestein wurzeln. In den ersten Jahren haben wir mehr Steine als Trauben gelesen. Heute kennen wir unsere Böden besser als unsere Westentaschen. Und ernten kerngesundes Lesegut.


Der Boden macht den Wein. Wir im Keller nur das Nötigste, um diese Lebendigkeit schmeckbar zu machen.

Unsere Weine gären spontan. Ohne industrielle Reinzuchthefen und synthetische Zauberpülverchen. Wir geben ihnen die Zeit zum Reifen, die sie brauchen. Wir filtrieren nicht. Und schwefeln nur homöopathisch bei der Füllung. In Kombination mit der nachhaltigen Bewirtschaftung bringt das Weine hervor, die vibrieren. Lebendige Weine mit Seele und Tiefgang. Innerer Kraft und eigenem Charakter. Naturtrübe Weine mit klarer Kante.

Nie opulent und vordergründig, sondern langanhaltend, salzig, erfrischend spannend und komplex. Mit steiniger Aromatik und kargem Charakter. Einem Touch Hefe. Und traubiger Frucht. Kurz gesagt, Weine mit Herkunft und Handschrift. Irgendwo zwischen Kraemer und Franken, dem Taubertal und der weiten Welt des Naturweins.

Die Eidechse

 

Alle Arten heimischer Eidechsen sind inzwischen gefährdet. In den Steinriegeln, den langen Wällen aus zusammengelesenen Steinen (ehemalige Weinberge), finden Sie einen geschützten Lebensraum.

Der Wein

Berg und Tal

Die Heideschnecke

Hitze und Trockenheit sind der große Feind jeder Schnecke. Wenn die Sonne den Boden aufheizt, fliehen sie nämlich in die Höhe und hängen dann wie eine Perlenschnur am Rebstamm.

Unser Taubertal liegt seitlich des Mains. Es beherbergt unsere Reben in Röttingen und Tauberzell. Zwei kleine Stückchen Erde mit großem Potential. Hier bewirtschaften wir 4 Hektar Reben. Kühle Lagen. Mit Steigungen von bis zu 45 Grad. 400 Meter über dem Meeresspiegel.

Unsere Weinberge münden in einem kargen Tal. Trockenmauern und Steinriegel zeugen von einer Hochphase des Weinbaus im Spätmittelalter. Wald, Felder und Wiesen formen diese pittoreske, fast kitschige Kulturlandschaft. Hier dürfen wir arbeiten. Ein Privileg, dem wir uns jeden Tag bewusst sind.

Das „Tauberzeller Hasennestle“ als reine Muschelkalklage mit einem weinbaulichem Grenzklima. Cool Climate par excellence. Der „Röttinger Feuerstein“ mit der einmaligen Besonderheit von Feuersteinadern im Muschelkalk. Guter Grund für charakterstarke Weine. Und bester Boden für uns.

Die Kunst des Weglassens. Das ist unsere Devise. Zurück zu den Wurzeln der Weinwerdung. Sanfte Spontangärung, ohne Temperaturkontrolle. Fermentation mit weinbergseigenen Hefen für eine komplexere Aromatik. Unfiltriert und naturtrüb, doch klar im Geschmack. Ungestörter Kontakt mit der Vollhefe, keine Bâtonnage. Anschließend folgt der Ausbau im Holzfass. Bis zu 2 Jahre. Für knochentrockene, puristisch karge Weine voller Charakter. Unfiltriert abgefüllt mit einer Fingerspitze Schwefel.

Ziel ist es, eine phenolische Struktur und Dichte im Wein schmeckbar zu machen. Eine neue Dimension, die sich über die Textur definiert. Tiefe ohne Schwere. Wir kitzeln Gerbstoffe vorsichtig aus den Beerenhäuten und schnappen uns strukturgebende Elemente aus den Stängeln und Stielen. Schalenkontakt, Ganztraubengärung und frischer Most aus Direktpressung, das Kraemer’sche Dreigespann. Was nach außen wie Alchemie wirken mag, funktioniert für uns ganz wunderbar aus dem Bauch heraus. So gut wie jeder unserer Weine setzt sich mittlerweile zu verschiedenen Teilen aus diesen drei Elementen zusammen.

Weinbereitung
im Keller

Der Segelfalter

Hauptlebensräume sind klimatisch begünstigte, warme Südhänge, vor allem in Fluss- und Weinbaugebieten, wo er auf sonnenexponierte Schlehen und ein Blütenangebot angewiesen ist. 

Der Ausbau

Das Johanniskraut

 

Ist eine Pionierpflanze, wie die Rebe. Bevorzugt sonnige, kalkige und nährstoffarme Standorte. Ebenso gilt es als Stimmungsaufheller, wie unser Petillant Naturel

Die Weine werden in drei verschiedenen Gebinden ausgebaut. Der Einstieg sieht Edelstahl. Hier vergären wir unsere Schaumweine sowie zwei unserer Einstiegsweine. Ansonsten werden alle Partien in Holz vergoren.

Die meisten in Halbstückfässern, die 700 Liter fassen, manche in Stückfässern mit 1200 Litern. Unsere Fässer stammen von einer fränkischen Fassbüttnerei und sind ausschließlich aus regionaler Eiche gefertigt.

Unser Rosé aus Pinot Meunier wird seit jeher hauptsächlich in gebrauchten Barriques aus dem Burgund ausgebaut. Unsere Réserveweine werden nach 2 Jahren im großen Holz ebenfalls weiter bis zu 2 Jahre in Barriques ausgebaut. Hier schenken wir unseren Weinen unser kostbarstes Gut. Alle Zeit der Welt.

Der Klimawandel macht keinen Halt. Auch nicht vor unserem kleinen Tal. Deshalb schauen wir nicht weg, sondern hören hin. In Zeiten wie diesen genauer denn je. Und führen einen Dialog mit der Erde. Unser Ansatz für immergrüne Weinberge ist die regenerative Bodenbewirtschaftung. Wir verzichten auf das Entblättern der Traubenzone und wickeln die Triebe anstelle des Laubschnitts.

Im Weinkeller begegnen wir den klimabedingt sinkenden Säurewerten der Trauben mit Anteilen einer ausgedehnten Maischestandzeit und Ganztraubengärung. Für mehr Struktur und Frische. Die weineigene Phenolik als Stabilisator. Macération Carbonique für die Frische. Gerbstoff als Strukturgeber. Das machen wir seit 2015 so. Als wir mit Naturwein begonnen haben. Heute ist das fester Bestandteil unserer Philosophie und Vorgehensweise im Weinkeller.

Die Eidechse

 

Alle Arten heimischer Eidechsen sind inzwischen gefährdet. In den Steinriegeln, den langen Wällen aus zusammengelesenen Steinen (ehemalige Weinberge), finden Sie einen geschützten Lebensraum.

Weine im Klimawandel


Die Schwefelfrage

Der Feuerstein

 

Stellt eine Besonderheit dar und findet sich als Adern (Silex) im Muschelkalk in der Weinlage Röttinger Feuerstein. Die Weine von diesen Böden zeigen sich straffer und dichter als vom reinen Muschelkalk.

Bei uns wird kaum geschwafelt und noch weniger geschwefelt. Deshalb verwenden wir während der gesamten Gärung keinen Schwefel. Ziel ist es, die gesamte Hefeflora bei der Weinbereitung zur Entfaltung kommen zu lassen. Sie stabilisiert und konserviert den Wein von selbst. Eine Kraft, die von innen kommt.

Partner

Der Feuerstein

 

Stellt eine Besonderheit dar und findet sich als Adern (Silex) im Muschelkalk in der Weinlage Röttinger Feuerstein. Die Weine von diesen Böden zeigen sich straffer und dichter als vom reinen Muschelkalk.

Eine Auswahl an Restaurants, Bars und Partnern, bei denen unsere Weine erhältlich sind – direkt oder über den Fachhandel. Keine Gewähr auf Vollständigkeit.

PLZ 0

Freiberg

PLZ 3

PLZ 6

Darmstadt

Frankfurt

PLZ 7

Langenburg

Heidenheim a.d.Brenz

Stuttgart

International

Belgium, Brüssel

Denmark, Copenhagen

Japan, Tokio

Netherland, Amersfort

Spain, Barcelona

„Der Krämer kann’s. Und wenn man sich einmal auf seinen puristischen, glasklaren und kristallinen Stil eingelassen hat, gibt’s kein Zurück mehr”
Andi Hofer
„Euer Betrieb ist aus meiner Sicht aktuell einer der spannendsten und besten in Franken, wenn es um Individualität, Authentizität und Nachhaltig geht. Speziell eure Solera und die Late Releases finde ich genial und wegweisend.”
Christoph Nicklas, Meininger Verlag
„Man kann, ja man will um diese leisen Weine des Stephan Krämer gar nicht mehr herumkommen. Die Weine, vor allem die Silvaner machen süchtig.”
„Stephan Krämer erzeugt naturbelassene und naturtrübe, aber helle, klare, puristisch-würzige und animierend trockene Weine, deren mit Struktur und lebendiger Frische gepaarte Leichtigkeit faszinierend ist. Dieser Stil verrät einen reflektierten und mutigen Weinmacher, der von Konventionen und marktkonformen Weinen nicht viel zu halten scheint, von naturgegebener Eigenständigkeit aber sehr viel”
Stephan Reinhardt, „Reiner Wein“ Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
„Bei Stephan Krämer geht´s da anders zu und das ist gut so. Ohne Kosmetik.”
„Wir mögen die Stilistik deiner Weine sehr, sie entspricht unserer Idee des Weines. Es ist besonders dieser sehnig karge Ausdruck, engmaschig & feinkörnig, mehr den Boden am Gaumen und im Finish als primäre Frucht. Straffe steinige Weine mit einem festen Kern, die Zeit brauchen und uns Schicht für Schicht in die Tiefe führen.”
handpicked wines walter & benjamin münchen

STIMMEN

Der Segelfalter

Hauptlebensräume sind klimatisch begünstigte, warme Südhänge, vor allem in Fluss- und Weinbaugebieten, wo er auf sonnenexponierte Schlehen und ein Blütenangebot angewiesen ist.